Donnerstag, 12. März 2015

Papi hat Geburtstag

Irgendwie poste ich nur noch Torten, und das auch recht selten. Heute will ich Euch jedenfalls an meinem neuesten Tortenerlebnis teilhaben lassen, es war wie immer sehr aufregend! Bereits Wochen vorher ging die Fondant-Bastelei los, nachdem ich mir nochmal Wochen vorher überlegt hatte, was ich überhaupt machen will. Das Thema war Papis Geburtstag, und Papi "werkstattet" gerne, der beständigste Teil davon ist das Drechseln.
So, nun aber zur Torte: Die Torte sollte dieses Mal wirklichstabil sein, da Papi und seine Drechselmaschinka recht schwer waren, also hab ich auf meine bewährte Sauerrahmtorte zurückgegriffen. Das Rezept findet ihr weiter unten.

Für die Proportionen der Figur hab ich mich wieder an den Figuren aus dem Buch "Bettys Sugar Dreams" orientiert. Die Klamotten und vor allem die ganz spezielle Körperhaltung :-) sind aber in Eigenkreation entstanden.



So fings an: ein Kegel mit zwei grünen Beinen. Dann hab ich ihm die Hose angezogen, was sich allerdings als sehr schwierig herausstellte: der Übergang vom Popo zu den Beinen wollte sich absolut nicht unsichtbar machen lassen. Also musste der gute über Nacht trocknen und am nächsten Tag hab ich dann grünen Fondant mit ein paar Tropfen Wasser angerührt und die Dellen kaschiert...


Das ist die spezielle Körper- bzw. Fußhaltung. Allerdings stand der Knabe nur mit 'ner ordentlichen Flasche im Rücken, die Wirkung der Schwerkraft hatte ich irgendwie völlig außer Acht gelassen...



Als nächstes kam der Kopf drauf und die Arme dran. Als ich nach einer kurzen Raucherpause wieder vom Balkon kam, schaute Papi wie eine Eule mit dem Gesicht auf dem Rücken und die Arme lagen auf der Arbeitsplatte... tja, und von vorne :-)


Kopf und linker Arm halten mittlerweile, der rechte Arm will auch nach dem fünften Versuch nicht an seinem Platz bleiben. Dafür kleben die Ohren dieses Mal ganz gut. O.k., den Arm hab ich dann mit Küchengarn festgebunden.


Mittlerweile ist es Abend geworden auf der Schwäbischen Alb, aber denkt bloß nicht, dass das alles an einem Tag entstanden ist, schließlich muss ich ja auch noch arbeiten gehen...!!!



So, die Anpassung des Nasenfahrrads. Da hab ich  mich jetzt nicht an das Original gehalten, sondern einfach eines der Marke "Oberlehrer" geformt. 

Ein Besuch beim Frisör. Hier war höchste Präzision gefragt, denn Papi ist mit seinem Styling auch immer sehr genau. Der geht ohne geföhnte Tolle nicht mal in den Garten. Also hab ich auch hier alles gegeben und braunen und weißen Fondant marmoriert und durch die Knoblauchpresse gejagt. Zwei Lagen Haarpracht schienen mir recht authentisch. Der Schnauzer wurde allerdings nur aus braunem Fondant geform. Der hat im richtigen Leben auch ein bisschen eine andere Farbe.


Der Arm bleibt vorsichtshalber bandagiert.
Und die Augen mal ich immer erst rein, wenn die Brille schon fest sitzt. Sonst passt das nie zusammen.




In einer Nachtaktion hab ich dann noch den Kuchen gestapelt. Als Buttercreme hab ich dieses Mal eine richtige Buttercreme genommen, Rezept gibts auch weiter unten. Buttercreme mit Spritzbeutel außen rum, innen rein den Sauerrahm.






 Und außen rum gleich noch die Krümelbremse.

Das war alles, was von der Buttercreme noch übrig war. Aber es hat wunderbar gereicht. Nach einer Nacht im Kühlschrank hab ich das Törtchen nochmals abgezogen und die Dellen ausgebessert, das wars.



Uääähhh, der heikelste Teil. Natürlich ist mir auch dieses Mal der Fondant wieder zwischendurch trocken geworden und hat Falten geschoben wie ein alter Pekinese. Aber so what. So wars halt. Es muss ja schließlich noch Luft nach oben bleiben.



 Und so sah das Gesamtergebnis aus.




Und so das Innenleben.
Fazit: Wie immer war's sehr aufregend und wie immer hab ich gesagt, dass ich nie wieder eine Torte mit Fondantüberzug mache. Aber wer weiß???
P.S.: Den zweiten Boden von unten hätt ich echt nochmal durchschneiden sollen, der ist echt ein Riesenmonster...


Sauerrahmtorte

Zutaten:
500 g Margarine
400 g Zucker
500 g Mehl
10 Eier
1 P. Backpulver
2 gehäufte EL Kakao
2 gehäufte EL Speisestärke
5 - 6 Becher Sauerrahm
10 - 12 P. Vanillezucker

Und los gehts:
Wir backen zwei Böden, einen dunklen und einen hellen. Also immer schön die HÄLFTE der Zutaten nehmen. Margarine und Zucker weiß schaumig schlagen, Eier und Mehl sowie Backpulver abwechselnd unterschlagen. Für den dunklen Boden die zwei EL Kakao zum Schluss unter den Teig arbeiten, für den hellen Boden die Speisestärke.

Teig in eine gefettete und gebröselte Springform mit 26 cm Durchmesser füllen. Wer will, kann die Form noch mit Alufolie und Foldbackklammern isolieren. Ich hab dann 1 Stunde bei 160 Grad gebacken. Da jeder Ofen anders backt, bitte Stäbchenprobe machen.

Die Böden am Besten schon 1 oder 2 Tage vor Verwendung herstellen.
Mit dem Tortenbodenschneider jeden Boden in 4 Stücke teilen, das oberste Stück evtl. anderweitig verwenden, wenn es zu knubbelig ist. Jeweils 1 Becher Sauerrahm mit 2 P. Vanillezucker verrühren und ungefähr drei Vierteil davon auf jeden Boden geben. Für ein saftigeres Ergebnis kann man auch einen ganzen Becher pro Boden verwenden, mir war das zu saftig.

Wenn ihr die Torte anschließend mit Fondant überziehen wollt, müsst ihr außen auf den Boden jeweils einen Ring aus Buttercreme auftragen, sonst schmilzt der Fondant am Sauerrahm. Dieses Mal hab ich die Buttercreme mit weißer Schoki von MsFunnyHome verwendet. Ließ sich sehr gut verarbeiten und war sehr fondanttauglich. Den anderen hat sie sehr gut geschmeckt, ich halte mich bei Buttercreme raus.

Ja, das wars schon. Törtchen schön auftürmen, einmal mit der Buttercreme als Krümelbremse drüber, über Nacht in Kühlschrank. Am nächsten Tag schön glatt abziehen und evtl. Dellen ausbessern, erneut in Kühlschrank und schon könnt ihr mit Fondant eindecken und verzieren.

Wer den Kuchen ohne Fondant machen will, lässt die Buttercreme weg. Einfach den fertigen Kuchen mit 2 Becher Schokoguß überziehen. Hält sich gut und schmeckt lecker!!!

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